Aktion / Bericht
Besichtigung der Triesdorfer Lehranstalten
Lehrgut beeindruckte die ÖDP-Kandidaten
Den „schönsten Bauernhof Mittelfranken“ besichtigte die Bezirkstagskandidatin Ingrid Malecha und der Landtagskandidat Jürgen Schilling zusammen mit weiteren Aktiven aus dem Kreisverband Ansbach. Herr Körner, der die Landwirtschaftlichen Lehranstalten mit großem Engagement leitet, zeigte mit der Aussage „schönster Bauernhof“ gleich die Motivation für seine Arbeit.
Die Landwirtschaftlichen Anlagen in Triesdorf gehen auf die Markgrafenzeit zurück. 1806 wurde in Triesdorf die Kreisackerbauschule bereits damals in Zusammenarbeit mit Weihenstephan gegründet. Weitere Schulen kamen hinzu. Mittlerweile umfassen die Landwirtschaftlichen Lehranstalten 11 Schulen, zwei davon werden vom Bezirk Mittelfranken betrieben. Das bezirkseigene Lehrgut, das viele Praxismöglichkeiten von der Viehzucht über den Ackerbau bis zur Imkerei bietet, wird von allen Schulen genutzt. In den letzten Jahren wurde viel investiert u.a. in ein Wohnheim, die Erweiterung der Mensa, in eine neue, moderne Stallanlage, das Infozentrum und das Kursangebot wurde erweitert. Die Investitionen haben sich erfreulicherweise bei den Schülerzahlen deutlich bemerkbar gemacht. 2008 besuchten noch 1.700 Schüler die Schulen in Triesdorf, mittlerweile sind es 3.000 Schüler an den verschiedenen Schulen.
Bei der Führung über das Gelände, war die ÖDP-Delegation von dem Streuobstanbau beeindruckt. In Triesdorf entsteht derzeit ein Kompetenzzentrum für Obst mit über 1.000 Apfelsorten. Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten sichern so den Erhalt alter Kultursorten bei verschiedenen Obstsorten. Alle 5 bis 6 Jahre wird eine Obstausstellung angeboten, die auf großes Interesse stößt. Seit 2013 wird nach 40 Jahren Pause wieder ein Baumwartkurs angeboten. Dieser Kurs ist auch für 2014 bereits ausgebucht.
Im Bereich Energiepflanzen werden in Triesdorf Versuche durchgeführt um von den Maismonokulturen weg zu kommen. Mit Bedauern nahmen die ÖDP-Kandidaten zur Kenntnis, dass sich die bienenfreundlichen Energiepflanzen wohl nicht durchsetzen werden. Es wird aber derzeit mit einer Pflanze experimentiert, bei der eine bienenfreundliche Zwischenkultur möglich ist.
Im Zusammenhang mit den Bienen und der Imkerei regte Jürgen Schilling an, das Imkern auch den Landwirten wieder näher zu bringen. Tatsächlich werden seit kurzem nicht nur für Hobbyimker sondern auch für die Landwirte Imkerkurse angeboten.
Beeindruckt war Ingrid Malecha, die selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, von der neuen, modernen Stallanlage für das Milchvieh. Die Besucher konnten sich überzeugen, dass die Tiere dort viel Platz haben und sich frei bewegen können. Als Lehrbetrieb wird mit zwei Systemen gearbeitet, mit einem Melkstand und einem Melkroboter.
Die Tiere werden in Triesdorf mit gentechnikfreiem Futter gefüttert. In der Rinderhaltung wird mittlerweile versuchsweise ganz auf Soja verzichtet und mit Alternativen, wie den Lupinen, experimentiert. In der Schweine- und Hühnerhaltung wird gentechnikfreies Soja verfüttert.
Triesdorf ist durch eine Biogasanlage und durch eine Hackschnitzelheizung energieautark. Beim Thema Biogas waren sich die ÖDPler mit Herrn Körner einig. Der Grundgedanke war gut, aber gerade in Mittelfranken nahm Biogas Auswüchse an. Dennoch sollte, im Hinblick auf die Erfordernisse der Energiewende, weiterhin an einem dezentralen Ausbau der Biogaserzeugung gearbeitet werden. Die Triesdorfer Anlage, die zu einem hohen Anteil mit Gülle und Mist „gefüttert“ wird und eine gute Ausnutzung der anfallenden Wärme hat, leistet hierbei einen sinnvollen Beitrag.